Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter. Vieles wird durch die Nutzung einfacher, aber wird tatsächlich auch alles besser?
Der Alltag wird durch das Smartphone begleitet und unterstützt. In den meisten Situationen ist es eine Erleichterung, ein Helfer in der Not oder einfach nur eine Ablenkung. Bereits am frühen Morgen beginnt der Einsatz des kleinen Helfers mit der Wecker-Funktion. Noch im Bett kann die Wettervorhersage per App abgerufen werden. Da es regnet, wird noch schnell das Car2Go vor der Tür reserviert. Auf dem Weg zum Bad steuert das Smartphone die Musik über die WiFi-Lautsprecher, die in jedem Raum der Wohnung installiert sind. Schon vor dem ersten Kaffee hat das Smartphone bereits mehrere Aktionen ausgeführt und unterstützt.
In Deutschland ist das Smartphone zu einem echten Gebrauchsgegenstand geworden. Im Jahr 2015 gaben 52,8% der Bevölkerung an, ein Smartphone zu besitzen und auch zu nutzen. Der Anteil der Altersgruppe 14-29 Jahre liegt Ergebnissen der Bitkom nach jedoch mit 89% deutlich darüber. Das Smartphone erzeugt beim Betrachten, Nutzen oder beim Unboxing eines neuen Gerätes keine Hysterie mehr. Die Sorge, dass das Backup nicht funktioniert und eine Synchronisation zwischen Alt- und Neu-Gerät nicht erfolgreich sein könnte, ist höher als die Freude über das neue High-Tech Produkt. In anderen Ländern ist die Entwicklung in diesem Bereich jedoch schon weiter. Das Thema Mobile Payment beispielsweise ist in Deutschland noch in der Entwicklung – in Schweden hingegen absoluter Alltag. Aber auf welchem Entwicklungsstand steht das Smartphone eigentlich? Die Entwicklungszyklen werden immer kürzer. Die Geräte werden zwar konsequent weiter entwickelt, aber revolutionäre Innovationen gab es auf dem Markt lange nicht mehr. Technologien existieren für bestimmte Zeiten parallel bis sie verdrängt werden. Der Desktop-PC wurde innerhalb von 20 Jahren vom Tablet verdrängt und das Handy innerhalb von zehn Jahren vom Smartphone.
Die Nutzung des Smartphones verfolgt uns über den gesamten Tag. Das Prinzip „Mobilität“ zieht sich durch alle Lebensbereiche. Die Verabredung für die Mittagspause erfolgt im mobilen Chat, Neuigkeiten zu sozialen Ereignissen können jederzeit abgerufen, Nachrichten aus aller Welt gelesen, Finanzdienste genutzt und Einkäufe jedweder Art getätigt werden. Erreichbar rund um die Uhr. Das Smartphone ist immer zur Hand. Aber wollen wir das überhaupt?
Viele Effekte, die aus einer regelmäßigen oder dauerhaften Smartphone Nutzung resultieren, sind den Usern nicht bewusst. Die ständige Präsenz des Smartphone verhindert zunehmend, dass wir den realen Moment genießen.
(Quelle: rtlnext.rtl.de)
Dieses Thema nimmt auch der Kurzfilm „I Forgot My Phone“ von Charlene deGuzmann auf und trifft dabei den Nerv der Zeit mit über 49 Millionen Klicks auf YouTube.
Beim Essen mit den Kollegen, einer Freundin oder der Familie ist immer häufiger das Handy auf dem Tisch. Wenn das Handy klingelt oder eine Nachricht eingeht, wird auch während einer Konversation, ohne nach Erlaubnis zu fragen, angenommen. Für eben diese Situation gibt es bereits Knigge Empfehlungen, die bei der richtigen Smartphone Nutzung helfen sollen.
Echte Face-to-Face Konversationen sind wichtig für uns. Dennoch wird die virtuelle Konversation häufig der realen vorgezogen. Es ist einfacher Gespräche in die sozialen Medien zu verlagern und mit der Hilfe von den beliebten Emoticons zu führen, bzw. auch mehrere Gespräche zu unterschiedlichen Themen parallel. Den richtigen Ton in einem realen Dialog zu treffen, kann jedoch schwer fallen, wenn es nicht regelmäßig gemacht wird. Bei vielen Aufgaben nutzen wir das Smartphone um diese Prozesse auszulagern. Für das Abspeichern, Merken und Lernen von Wissen wird lieber der große Speicher im mobilen Computer belastet, als das eigene Gehirn. Die Fähigkeit des aktiven Nachdenkens und Erinnerns wird so durch die ständige Präsenz des Smartphones weniger gefordert und geht nach und nach verloren.
Eins steht jedoch fest: Das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Privat können wir den mobilen Helfer in den verschiedensten Situationen einsetzen und uns den Alltag ein wenig erleichtern. Wie unser letzter Beitrag zum Thema PokémonGo bereits zeigt, verbreiten sich mobile Anwendungen schnell. Sie erfordern eine überlegte Verwendung von Seiten der Nutzer und bieten zugleich Unternehmen attraktive Chancen, die noch längst nicht vollständig genutzt werden.