Der Begriff Urban Logistics (deutsch: urbane / städtische Logistik), auch als City Logistics bekannt, steht für überbetriebliche Konzepte mit dem Ziel der Optimierung des Liefer- und Abholverkehrs in Ballungszentren. Was steckt genau hinter den Konzepten, die unter dem Begriff „Urban Logistics“ entstehen und was sind die wesentlichen Treiber dieser Bewegung?
„Wenn die Stadt aus allen Nähten platzt“ – so lautet der Titel eines Artikels aus dem Handelsblatt, der das zentrale Problem hinter dem Phänomen Urban Logistics treffend beschreibt: Bereits heute leben laut Projektbericht des Fraunhofer Instituts mehr als 60% der Bürger in Europa in Städten. Hinzu kommt der Anstieg von Online-Käufen und damit einhergehend steigende Kundenansprüche an die Warenzustellung – zu viel für die Verkehrsinfrastruktur vieler Städte. Veränderungen in der Gesellschaft, wie der demografische Wandel und ein Trend zur Individualisierung, stellen weiterhin neue Anforderungen an die Versorgungssituation in Großstädten.
Konzepte sind gefragt, welche die Logistik- und Verkehrsströme bündeln und steuern, den Anforderungen der Gesellschaft begegnen und dabei gleichzeitig zu einer Senkung der CO2 Emissionen beitragen, die ebenfalls Folge der zunehmenden Urbanisierung sind.
Das Projekt Urban Retail Logistics vom Fraunhofer Institut in Zusammenarbeit mit den Handelsunternehmen Rewe, Lekkerland und Metro ist nur eins von vielen Beispielen. So entwickeln auch KEP-Dienstleister, wie UPS eigene Konzepte um den Herausforderungen der letzten Meile zu begegnen und insgesamt zur Entlastung des Stadtverkehrs beizutragen. Dies können wie bei UPS zentrale Paketcontainer und veränderte Mobilitätskonzepte sein. So beispielsweise der Einsatz von elektronischen Lastenfahrrädern.
Zusammengefasst fallen somit unter den Begriff Urban Logistics alle Konzepte, die sich mit einer Optimierung der Logistikflüsse innerhalb der Stadt beschäftigen. Erfolgreich können die Konzepte nur sein, wenn alle Stakeholder an einem Strang ziehen: Stadt und Verwaltung, Einzelhandel, Paket- und Kurierdienste sind gefragt, die Zukunft der innerstädtischen Logistik mitzubestimmen und Urban Logistics Konzepte erfolgreich zu entwickeln und umzusetzen.
TMA ist in diesem Zusammenhang sehr aktiv und versucht die unterschiedlichen Akteure (Handel, Distanzhandel, Logistiker, innovative Startups, politische Vertreter, Vereine und Verbände, Wissenschaftler) mit ihren zum Teil divergierenden Interessen zu gemeinsamen Lösungen zu bewegen. Mitstreiter in dieser Zukunftsangelegenheit sind immer herzlich willkommen.
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